Der Test, der das Wohlbefinden deines Hundes bewertet, kann dir empfehlen, die Funktion „Beruhigung durch deine Stimme“ nicht zu verwenden. Sprachfeedback kann ein hilfreiches Mittel sein, ist jedoch in bestimmten Situationen nicht zu empfehlen. Es gibt mehrere solcher Situationen, und in manchen Fällen können die Sprachfeedback‑Audioclips sogar schädlich sein. Hier beschreiben wir die häufigsten Gründe, warum es nicht ratsam ist, auf Experimente mit der „Beruhigung durch deine Stimme“ zu verzichten.
Wenn du besonders daran interessiert bist, Sprachfeedback zu nutzen, kannst du es unabhängig vom Testergebnis gefahrlos ausprobieren. Wir haben im Digital Dogsitter eine Fernsteuerung integriert, mit der du deinen Hund aus der Ferne überwachen und bei Bedarf das Sprachfeedback ausschalten kannst, falls es deinen Hund nervöser macht.
Bevor du die Funktion verwendest, lies bitte die Anleitungen zu Sprachfeedback im Hundetraining einsetzen und So verwendest du die Fernsteuerung.
In diesen Situationen funktioniert Sprachfeedback möglicherweise nicht wie gewünscht
- Hunde, die beim Alleinsein Angst oder Unsicherheit erleben
- Hunde, die häufig bellen, um die Aufmerksamkeit ihres Besitzers zu bekommen
- Hunde, die bei Geräuschen von draußen bellen, selbst wenn der Besitzer anwesend ist, und sich auf Aufforderung nicht beruhigen lassen
- Hunde, deren Lerngeschichte Übungen umfasst, die dazu führen können, dass sie auf Sprachfeedback‑Audioclips mit Bellen reagieren
In den folgenden Abschnitten findest du weitere Informationen zur Verwendung von Sprachfeedback in den oben genannten Situationen. Mindestens beim ersten Einsatz von Sprachfeedback während des Alleinbleibens solltest du deinen Hund überwachen, um sicherzustellen, dass die Funktion sich positiv auf seinen Gemütszustand auswirkt.
Hunde, die beim Alleinsein Angst oder Unsicherheit erleben
Der Einsatz von Sprachfeedback ist leider keine Lösung für ängstliche Hunde. Die Stimme des Besitzers kann den Drang des Hundes, zu ihm zu gelangen, sogar verstärken. In einem ängstlichen Zustand wird der Hund die Aufforderung zur Beruhigung wahrscheinlich kaum wahrnehmen und könnte beispielsweise denken, der Besitzer sei in der Nähe. Da unklar ist, wie der Sprachfeedback‑Clip auf den Hund wirkt – und sein allgemeines Wohlbefinden durch Angst und mögliche Fluchtversuche beeinträchtigt sein kann –, empfehlen wir, bei einem ängstlichen Hund auf Experimente mit Sprachfeedback zu verzichten und den Hund nicht allein zu lassen.
Hunde, die häufig bellen, um die Aufmerksamkeit des Besitzers zu bekommen
Das Abspielen des Sprachfeedback‑Clips kann das Bellen verstärken, wenn ein Hund dazu neigt, zu bellen, um die Aufmerksamkeit seines Besitzers zu erhalten. Der Hund kann beim Alleinsein gelangweilt oder frustriert sein und versucht daher, eine Reaktion beim Besitzer auszulösen. Das Hören der Besitzerstimme im Clip kann eine Belohnung sein, die das Verhalten des Hundes noch verstärkt. Mit der Zeit kann das Bellen auch ausbleiben, wenn der Sprachfeedback-Clip zwar ausgelöst wird, dies aber nicht zur Rückkehr des Besitzers führt.
Im Training spricht man von Extinktion. Extinktion ist jedoch ein mächtiges Werkzeug, das einen Hund frustrieren und sein Wohlbefinden beeinträchtigen kann. Außerdem kann es bis zum Eintritt der Extinktion dauern, währenddessen das Verhalten dem Hund zusätzlichen Stress bereitet. Extinktion ist kein Ersatz für Trennungs- bzw. Alleinbleibtraining, auch wenn der Hund dadurch zeitweise still zu werden scheint.
Auch die „Beruhigung durch deine Stimme“ kann für den Hund bedeutungslos werden, wenn sie nicht zu deiner Rückkehr führt. In einer solchen Situation entsteht kein Lerneffekt.
Wenn du das Sprachfeedback trotzdem ausprobieren möchtest, überwache deinen Hund beim ersten Alleinsein sorgfältig aus der Ferne und anschließend in regelmäßigen Abständen, bis du sicher bist, dass es sich positiv auf seinen Gemütszustand auswirkt.
Hunde, die in Anwesenheit des Besitzers bei Geräuschen von draußen bellen und sich auf Aufforderung nicht beruhigen lassen
Wenn sich ein Hund in Anwesenheit des Besitzers bei Außengeräuschen nicht beruhigen lässt, wird das beruhigende Sprachfeedback wahrscheinlich auch in Abwesenheit des Besitzers nicht wirken. Wiederholtes Sprachfeedback kann das Wachbellen eines Hundes sogar verstärken, wenn er durch sein Bellen bewirken kann, dass die Stimme des Besitzers zu hören ist.
Manche Hunde werten die Stimme des Besitzers als Belohnung; es gibt aber auch Hunde, deren Bellverhalten durch jede Veränderung oder jedes Geräusch in der Umgebung verstärkt wird. Viele dieser Hunde bellen aus Wachsamkeit.
Alternativ kann das Sprachfeedback auch irrelevant sein. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass es die vertraute Ereigniskette weiter festigt: Der Hund bellt, der Besitzer beruhigt – und der Hund bellt weiter.
Wenn du Sprachfeedback trotzdem ausprobieren möchtest, lies dir zunächst die Sprachfeedback‑Übungen durch und sei darauf vorbereitet, deinen Hund aus der Ferne zu überwachen, damit du das Sprachfeedback bei Bedarf ausschalten kannst. Dein Hund sollte mindestens beim ersten Mal durchgehend und auch danach regelmäßig überwacht werden, bis du sicher bist, dass das Sprachfeedback einen positiven Effekt auf ihn hat.
Hunde mit bestimmten Trainingsinhalten in ihrer Lerngeschichte
Wenn die Lerngeschichte des Hundes wiederholte Übungen enthält, bei denen der Besitzer während des Bellens oder kurz danach nach Hause zurückgekehrt ist, kann der Sprachfeedback‑Clip ein vertrautes Muster verstärken. Wenn der Hund das Gefühl hat, er komme durch Bellen der Rückkehr des Besitzers näher, kann er sehr ausdauernd bellen, um die Rückkehr zu erreichen.
Wenn du die Clips mit Sprachfeedback trotzdem ausprobieren möchtest, sei darauf vorbereitet, deinen Hund sorgfältig aus der Ferne zu überwachen, damit du das Sprachfeedback bei Bedarf ausschalten kannst. Dein Hund sollte mindestens beim ersten Mal durchgehend und auch danach regelmäßig überwacht werden, bis du sicher bist, dass das Sprachfeedback einen positiven Effekt auf ihn hat.
Zusammenfassung
Sprachfeedback‑Audioclips lassen sich mit einem Hund ausprobieren, der beim Alleinsein keine Angst oder Unsicherheit erlebt. Allerdings beruhigt Sprachfeedback nicht automatisch alle Hunde. Profitieren kann zum Beispiel ein Hund, der sich zu Hause langweilt oder beim Alleinbleiben etwas unsicher ist und dem man eine beruhigende Phrase beigebracht hat, die ihm beim Zur‑Ruhe‑Kommen hilft.
Auch beim Einsatz von Sprachfeedback sollten stets die übrigen Wohlbefindensfaktoren des Hundes sowie andere Trainingsmethoden für das Alleinbleiben berücksichtigt werden, ohne sich ausschließlich auf Audioclips zu verlassen.
Außerdem ist es wichtig zu verstehen, dass Sprachfeedback nicht als negative Anweisung an den Hund gedacht ist, da Strafe zu weiteren Problemen führen kann. Die Anleitung zur Verwendung von Sprachfeedback findest du unter Sprachfeedback im Hundetraining einsetzen.
Außerdem findest du im Abschnitt Funktion Fernsteuerung Informationen dazu, wie du deinen Hund überwachen und das Sprachfeedback aus der Ferne ausschalten kannst, wenn er nicht so darauf reagiert, wie du es dir wünschst.
Alle Maßnahmen zur Förderung des Wohlbefindens und für das Training sind auch bei einem Hund sinnvoll, für den Sprachfeedback nicht empfohlen wird. Mehr zur Entwicklung von Wohlbefindensfaktoren findest du in unserem umfassenden Leitfaden.
Zuletzt aktualisiert 18.9.2025
